Geh aus, mein Herz, und suche Freud, das dichtete Paul Gerhardt Mitte des 17. Jahrhunderts. Es kommen einem im 21. Jahrhundert aber fast die Tränen bei der Lektüre seines berühmten Sommerliedes: in dem nämlich die Bäume voller Laub stehen, die Lerchen sich in die Lüfte schwingen, in dem alles ein Jauchzen und Jubilieren und Blühen und Rauschen und Wogen ist. Und in dem die Glucke »ihr Völklein« ausführt, auch »der Weizen wächset mit Gewalt«, sowie schließlich – tatsächlich!, tatsächlich? – die Wiesen »klingen ganz vom Lustgeschrei der Schaf und ihrer Hirten«. Ja, ist es denn zu fassen?!
Nachholen, nachholen, nachholen
Dieser Sommer sollte nach viel Verzicht doch eigentlich die Zeit unseres Lebens sein. Aber ob wir die Erholung, die wir so dringend brauchen, auch finden werden?