SZ-Magazin: Sie leiten das Zentrum für Vertrauensforschung an der Universität Vechta. Was macht Vertrauen so wichtig, dass es dafür ein eigenes Forschungszentrum gibt?
Martin Schweer: Vertrauen ist elementar, wenn wir soziale, gesellschaftliche, ökonomische und politische Probleme lösen wollen: Wie gehen wir mit einer Pandemie um? Wie gehen wir mit Nachhaltigkeit um? Wie gehen wir mit Diskriminierung um? Wir gehen wir mit einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft um? Ich sage das so unbescheiden, weil wir mittlerweile wissen, dass es keinen Lebensbereich gibt, in dem Vertrauen nicht ein tragendes Element des Miteinanders darstellt.
»Vertrauen wirkt«
Wer vertraut, blickt positiver auf die Welt, heißt es. Doch kann man lernen, anderen Menschen mehr zu vertrauen? Ja, sagt Professor Martin Schweer, der das einzige deutsche Vertrauenszentrum leitet – und auch, wenn es nur langsam geht: Die Investition lohnt sich.