Gehirn auf Sparprogramm

Erstaunlich, wie schnell man sich in Coronazeiten an manche Dinge gewöhnt – selbst an das rituelle Nasenbohren.

Illustration: Dirk Schmidt

Bruno, mein alter Freund, war zu Besuch. Wir saßen am Küchentisch, das Abendessen stand im Ofen, vor uns befanden sich Kleinigkeiten, Oliven, Käse, Kapernäpfel auf einem Teller. Bevor Bruno die Küche betreten hatte, hatten er, Paola und ich uns in verschiedene Zimmer begeben, Wattestäbchen in die Nasen eingeführt und … Gehört dies nicht zu den mächtigsten Veränderungen des sozialen Lebens? Dass der Begrüßung des Gastes (an sich nun schon ein so sensationelles wie angstbesetztes Ereignis) rituelles Nasenbohren in getrennten Räumen