Von Keksdosen und folgsamen Weimaranern

Unser Kolumnist flaniert durch die Stadt und erlebt je nach Sichtweise gar nichts oder sehr viel. Darf man das noch Spaziergang nennen, oder ist es bereits ein sogenanntes Mikro-Abenteuer?

Illustration: Dirk Schmidt

Um Abwechslung in mein Leben zu bringen, stieg ich eines Samstags aufs Rad und fuhr in die Maxvorstadt, ins Akademieviertel hinter der Universität, Adalbertstraße, Türkenstraße, Amalienstraße, Schellingstraße, Barer Straße … Ich war dort lange nicht gewesen, und wenn, hatte ich das Restaurant »Rossini« aufgesucht oder den »Schelling-Salon«, um Billard zu spielen. Absichtslos durch diese Straßen zu gehen? Hatte ich das je getan?

Ich parkte mein Rad vor einem Antiquitätengeschäft, das schöne alte Keksdosen ausgestellt hatte. Ich überlegte, wie es