Kranke Häuser

Dunkle Flure, verblichene Farben: Die Architektur mancher Kliniken grenzt an Körperverletzung. In so einer Umgebung können Menschen kaum gesund werden. Geht das nicht auch anders?

Räume wie diese im Klinikum Großhadern in München sind das in Beton gegossenes Worst-Case-Szenario. Es verstärkt die Ängste der Patienten, unterstreicht die eigene Machtlosigkeit und das Gefühl, ausgeliefert zu sein.

Foto: Arne Piepke

Das kleine Wartezimmer ist so hässlich, dass es wehtut. In zwei Ecken stehen künstliche Birkenstämme, an deren dürren Ästen Plastikblätter hängen. Eine der vier Wände ist verblichen gelb. Die grünen Stühle davor sind über ein Drahtseil miteinander fixiert, als hätte man Angst, dass jemand, der hier wartet, mit einem davon rausspazieren könnte. Kein Fenster, durch das sich zumindest der Blick flüchten könnte. Nur raus aus diesem Raum, in dem die Anspannung so hoch ist. Denn wer hier wartet, hat Angst.