»Man muss spüren, wann der Magen Hunger hat und wann die Seele«

Was bringt Menschen vom Jammern über ihr Gewicht zum eigentlichen Abnehmen? Und warum ist Abnehmen in Beziehungen oft besonders kompliziert? Uta Bammel, Ernährungsexpertin und Paartherapeutin, erklärt, wie es gelingen kann, das eigene Essverhalten dauerhaft zu ändern, warum ein Obstteller am Schreibtisch keine gute Idee ist und wie man lernt, intuitiv zu essen.

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SZ-Magazin: Die Ernährung umzustellen, um weniger zu wiegen, nehmen sich so viele Menschen vor und scheitern daran. Was ist daran so schwierig?
Uta Bammel: Wir achten meist zu wenig darauf, aus welchem Grunde wir eigentlich essen. Die eine Ursache ist ja der tatsächliche Hunger, das ist die somatische, die körperliche Ebene. Und die andere ist das emotionale Essen, die Psyche. Auf der körperlichen Ebene ist Abnehmen relativ einfach: Drei Mahlzeiten am Tag, vier bis fünf Stunden Pause dazwischen, damit nicht andauernd Insulin ausgeschüttet wird. Wenn möglich, nur einmal am Tag Kohlenhydrate essen und so viel Gemüse und Obst wie möglich, idealerweise mehr Gemüse als Obst. Zwei, drei, vier Wochen lang abnehmen, das kriegen die meisten hin.