SZ-Magazin: Frau Wagner, erinnern Sie sich, wann das Thema Coronavirus zum ersten Mal aufkam in Ihrer Praxis?
Beatrice Wagner: Kann ich in meinen Gesprächsnotizen nachsehen, Moment ... das war am 19. März. Im Gespräch mit einem Paar, das eigentlich in einer Trennungsphase war, aber durch die Ausgangsbeschränkungen zusammenbleiben muss. Durch das notgedrungene Daheimsein merken die beiden gerade, dass sie eigentlich doch gut als Paar funktionieren. Die Frau kann nicht mehr so durch die Weltgeschichte hüpfen, was den Mann immer gestört hat, der oft im Home-Office gearbeitet hat und introvertierter ist als sie.
»Sex ist gerade ohnehin sinnvoll: Ein Orgasmus stärkt das Immunsystem«
Wie bleibt der Partner spannend, wenn man Tag und Nacht zusammen sein muss? Werden wir Freunde künftig seltener umarmen? Und wie nennt man beim Telefonsex das eigene Geschlechtsteil? Die Paar- und Sexualtherapeutin Beatrice Wagner über die Liebe in Zeiten von Corona.