SZ Magazin: Herr Köhler, Sie leiten die Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit an der Technischen Universität München. Wie baue ich eigentlich Muskeln auf?
Karsten Köhler: Das ist ein Zusammenspiel: Will ich an Muskelmasse zulegen, benötigt sie einen mechanischen Reiz, ein »Mehr« als bisher, ich muss trainieren. Dadurch kommt es, stark vereinfacht gesagt, zu kleinen Verletzungen in den Muskelfasern. Um diese zu reparieren, beginnt der Körper sich zu regenerieren, die Muskelfasern werden dicker und stärker, um zukünftigen Belastungen besser standhalten zu können. Beim Joggen passiert das zum Beispiel nicht, hier passt sich der Muskel der Ausdauerbelastung an, er wächst aber nicht. Dazu bedarf es Krafttraining. Das ist das Grundprinzip: Ich muss mehr Muskeln aufbauen, als ich abbaue. Werden sie nicht genutzt, bilden sie sich zurück. Das merken wir am deutlichsten, wenn wir einen Gips tragen oder bettlägerig sind.
Wie man dem Körper beim Muskelaufbau hilft
Der Ernährungswissenschaftler Karsten Köhler über das richtige Maß an pflanzlichem und tierischem Eiweiß, Proteinprodukte aus dem Supermarkt und wie man das »anabole Fenster« nach dem Training richtig nutzt.