Wie ein gesunder Darm die sportliche Leistung erhöht

Was essen vor und nach dem Training? Die Ernährungsmedizinerin Yurdagül Zopf erklärt, was Ausdauer- und Kraftsportler beachten können, wann die Protein-Zufuhr fahrlässig wird – und mit welchen Mythen sie endlich aufräumen möchte.

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SZ-Magazin: Frau Zopf, sollten Sportlerinnen und Sportler eine besondere Diät einhalten?
Yurdagül Zopf: Gesunde Hobbysportler, die also weniger als fünf Stunden in der Woche Sport mit mittlerer Intensität treiben, müssen das nicht. Entscheidend ist, nicht allein – wie oft zunächst gedacht – auf die Eiweißzufuhr zu setzen. Viele Sportlerinnen und Sportler fokussieren sich regelrecht auf eine eiweißbetonte Ernährungsweise oder setzen auf eiweiß-angereicherte Lebensmittel, die oft stark verarbeitet sind. Aber am besten ernährt man sich einfach vielfältig und mediterran.

Was genau heißt das?
Eine vielseitige pflanzenbetonte, mediterrane Ernährung gewährleistet eine optimale Versorgung mit Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Die Proteinzufuhr erfolgt am besten durch die Kombination aus tierischen und pflanzlichen Proteinen, wie Milchprodukte, Fisch, fettarmes Fleisch und durch Hülsenfrüchte. Zur mediterranen Ernährung gehören auch gesunde Fette mit reichlich ungesättigten Fettsäuren, wie den Omega-3- Fettsäuren, aber auch Omega-9-Fettsäuren, die in Raps- und Olivenöl enthalten sind. Nachweislich können Omega-3-Fettsäuren Entzündungsprozesse hemmen, die Regeneration fördern, die Muskelproteinsynthese unterstützen, Herz und Gelenke schützen und die geistige Leistungsfähigkeit stärken. Die wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind in Fisch wie Hering, Makrele und Thunfisch sowie bestimmten pflanzlichen Ölen, wie Leinöl, und Nüssen reichlich enthalten. Mit das Wichtigste: die Ernährung soll auf natürlichen Lebensmitteln basieren.