Liebster Vater, Papa
Seit Wochen schon versuche ich, Dir zu schreiben, sitze Tag für Tag vor diesem leeren Blatt Papier, starre auf die einzige bisher verfasste Zeile: »Liebster Vater, Papa«, lese sie laut, immer wieder, als könnte ich mir selbst diktieren. Nur, es ist sinnlos. Zu groß die Aufgabe, die Überforderung.
Kürzlich kamen Deine beiden Enkeltöchter in mein Arbeitszimmer, neugierig, hörten mich reden. »Mit wem sprichst du, Papi?« Auf meinem Schoß nahmen sie Platz, verwundert: »Warum schreibst du dir selber?«