SZ-Magazin: Frau Winter, kommt auch in Ihrer Beziehung die Zweisamkeit manchmal zu kurz?
Romy Winter: Natürlich, meinem Mann und mir geht es nicht anders als anderen Eltern: Man hat nur eine gewisse Anzahl von Bällen, die man in Familienalltag und Beruf jonglieren kann. Manchmal sind es einfach zu viele, und dann fällt ein Ball runter und liegt am Rand. Oft ist das ausgerechnet die Paarbeziehung.
Wann haben Sie und Ihr Mann einander zuletzt gezeigt, dass Sie mehr sind als dreifache Eltern?
Gestern Abend. Mein Mann spürt oft viel früher als ich, wenn wir als Paar abdriften, wenn wir etwas Gemeinsames brauchen, statt abends einfach nur eine Serie zu schauen oder zu lesen. Und gestern brauchten wir wirklich mal wieder mehr: Berührungen – und eine Atmosphäre, in der wir gut sprechen konnten. Also hat mein Mann alles vorbereitet und mich mit einer Fußmassage überrascht. Gerade im Alltag mit kleineren Kindern muss man öfter mal bewusst reflektieren: Wie geht es uns eigentlich? Was brauchen wir? Wir müssen Nähe aktiv schaffen. Und egal, wie klein die liebevollen Gesten und Momente sind: sie zählen. Es geht darum, einander nicht zu vergessen und sich nicht um das exklusive zweisame Gefühl bringen zu lassen.