Herr Sedlmeier, Sie erforschen seit Jahren die Wirkung von Meditation. Meditieren Sie auch selbst?
Peter Sedlmeier: Seit 25 Jahren. Hauptsächlich mache ich Zen-Meditation, das ist eine sehr offene Meditationsvariante, in der chinesische und indische Elemente kombiniert worden sind. Ich habe aber auch viele andere Meditationstechniken ausprobiert.
Wie lange meditieren Sie täglich?
25 Minuten, üblicherweise noch vor dem Frühstück. Das funktioniert bei Lerchen am besten, also bei Frühaufstehern. Bei Eulen, also Menschen mit einem späten Chronotyp, kann es günstiger sein, wenn sie am Abend meditieren. Wichtig ist vor allem, dass man es, wenn möglich, immer zur selben Zeit tut, weil sich so eine Gewöhnung ergibt. Eigentlich wie beim Zähneputzen, da entschließt man sich ja auch nicht jedes Mal neu dazu, es zu tun. Neben den täglichen Einheiten nehme ich in regelmäßigen Abständen an Retreats teil, wo ich dann eine ganze Woche oder länger meditiere, meist in Gruppen, aber auch ab und zu eigenständig, beispielsweise in Theravada-Klöstern.