»Ich habe mein Leben als Chance genutzt, um von der Dunkelheit ins Licht zu gehen«

Die berühmte Fotografin Gundula Schulze Eldowy sieht sich selbst als Nomadin. Dieser Wesenszug führte sie zu ihrem großen Mentor nach New York, in Ägypten zu sich selbst und zum Stamm der Moche in Peru, wo sie ihren Mann fand. Ein Gespräch über ihr bewegtes Leben.

Gundula Schulze Eldowy Anfang November in Berlin, der Stadt, für die sie mit 18 ihre Heimat Erfurt verließ.

SZ-Magazin: Frau Schulze Eldowy, Sie leben seit 20 Jahren in Peru. Davor waren Sie in Ägypten und New York. Jetzt sind Sie für einige Monate nach Berlin zurückgekehrt und bereiten sich auf eine Ausstellung vor. Sind Sie gern hier?
Gundula Schulze Eldowy: Nein. Als ich in Berlin ankam, wollte ich sofort wieder zurück nach Peru. Ich bin ein sehr lebenslustiger Mensch, aber die Stadt schlägt selbst mir aufs Gemüt. Es gibt kein Licht!

Trotzdem haben Sie noch eine Atelierwohnung hier.
Ich weiß, es ist eigenartig. Eigentlich wollte ich schon mehrmals meine Wohnung aufgeben und alle Zelte abreißen, aber irgendwie kommen dann doch immer wieder Signale, dass ich die Stadt nicht ganz zurücklassen sollte. Ich glaube, das ist der alte Geist, der mich damals auch aus Erfurt nach Ostberlin geholt hat.