SZ-Magazin: Es heißt, die erste Liebe vergisst man nie. Wann wart ihr zum ersten Mal so richtig verliebt?
Kristina: Ich war 16, er etwas älter. Wir haben uns im Schulchor kennengelernt – seine Stimme war toll, und er sah super aus. Nach einem Konzert hat er meiner Freundin Schokolädchen für mich mitgegeben, in jeder steckte ein Zettel. Zusammen haben sie einen schönen Spruch ergeben – so niedlich. Wir waren dann zwei Jahre ein Paar.
Alicia: Ich war auch zwei Jahre mit meiner ersten Liebe zusammen. Allerdings war ich erst 14 und er fünf Jahre älter. Ich war unglaublich verknallt. Bei unserem ersten Date waren wir am Elbstrand in Hamburg, und als ich mit der Bahn zurück nach Hause gefahren bin, war ich wie benommen vor Glück.
Woher kanntet ihr euch?
Alicia: Wir haben uns auf einer Party getroffen. Ich habe mir vorher extra hohe Schuhe gekauft, damit sie mich reinlassen.
Franziska: Meine Freundinnen hatten damals auch alle Beziehungen, aber mir haben die Jungs an der Schule einfach nicht gefallen. Meinen ersten Freund, in den ich richtig verliebt war, habe ich vor zwei Jahren kennengelernt. Inzwischen ist es leider vorbei.
Féréba: Echt, dir hat keiner gefallen? Mir haben total viele Jungs gefallen in der Schule. Einer besonders, ich war auch 14 und sehr verliebt in ihn. Allerdings waren wir beste Freunde, das war schwierig. Wir waren auch nie zusammen.
Wenn man zum ersten Mal verliebt ist, denkt man: Das hält für immer – wart ihr schockiert, als es nicht so war?
Franziska: Ja, leider. Im Laufe der Beziehung wurde ich immer verliebter, mir war völlig klar, dass wir mal heiraten. Ich glaube, dieses Gefühl, dass es für immer ist, gehört dazu. Es zeigt eben, dass man total überzeugt ist.
Féréba: Also, ich sage mir von Anfang an: Das hält nicht ewig. Vielleicht ist das ein Schutzwall, damit ich nicht enttäuscht werde? Keine Ahnung. Ich halte mich eher für realistisch.
Ohne Enttäuschung geht es nicht, auf die erste Liebe folgt der erste Liebeskummer.
Alicia: Oje, das war ganz schlimm bei mir. Mein erster Freund machte nach drei Monaten wieder Schluss. Seine Freunde haben ständig blöde Sprüche gerissen, weil ich so viel jünger war. Ich lief heulend durch seine Straße und dachte, die Welt geht unter – aber wir haben dann ja wieder zusammengefunden und waren fast zwei Jahre ein Paar.
Kristina: Du Arme. Mein erster Liebeskummer war nicht so schlimm. Ich habe selbst Schluss gemacht, weil ich irgendwie dachte: Das geht jetzt schon so lange – ich habe mich einfach zu jung gefühlt und wollte was Neues erleben. Aber es war eine gute Trennung, wir sind immer noch über Facebook in Kontakt.
Habt ihr alle noch Kontakt zu eurer ersten Liebe?
Alicia: Ich leider nicht, das ist schade. Es gibt ja einen Grund, warum man lange zusammen war, man fand den Menschen toll und war sich sehr nahe. Aber er wollte irgendwie nicht.
Féréba: Bei uns hat es sich auch auseinandergelebt. Wir waren beste Freunde und hatten irgendwann einen schlimmen Streit. Nachdem wir uns endlich vertragen haben, wollte er mit mir zusammensein – und auf einmal wollte ich nicht mehr. Grausam.
Franziska: Früher war ich auch oft verknallt und dachte: Wenn ich den nicht kriege, kann ich nicht glücklich werden, und dann, plötzlich, war es vorbei.
Alicia: In der Schule wurde ein Junge eben manchmal uninteressant, wenn man ihn dann hatte.
Féréba: Das geht mir immer noch ab und zu so. Dieses Gefühl, dass ich schnell gelangweilt bin, obwohl ich das eigentlich nicht will. Es gibt eben so viele interessante Männer, das ist ein Problem.
Wir müssen reden: der perfekte Mann
Wie muss ein Junge denn sein, damit er euch gefällt?
Féréba: Ich möchte gern einen großen Mann, mindestens 1,85 sollte er sein. Ich bin selbst nur 1,60 – sonst werden die Kinder ja so klein. Nein, im Ernst, ich finde große Männer wirklich toll, so gut gebaute Footballer-Typen. Humor ist auch wichtig und vor allem darf er nicht dumm sein, dumme Jungs gehen gar nicht. Die sehen toll aus, und wenn sie den Mund aufmachen, denkst du: Oh Gott!
Kristina: Er soll zuverlässig sein, lustig und nett zu meinen Freunden. Nicht so einer, den man nirgendwohin mitnehmen kann.
Franziska: Und das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber er muss einfach nett sein.
Alicia: Aber nicht zu nett! Das kann ich nicht ab.
Franziska: Nein, nicht zu nett. Er soll schon selbstbewusst sein. Ich will ja auch nicht das Gefühl haben, dass ich mich ständig um ihn kümmern muss.
Féréba: So ein ganz Netter, das wäre nichts für mich.
Lieber einer, der sich rarmacht und ein paar Spielchen spielt und ewig nicht anruft?
Féréba: Ach, ein bisschen schwierig darf es schon sein. Wenn ich alles sofort bekomme, dann langweile ich mich schnell.
Franziska: Okay, ich kannte mal einen, der alles verstanden hat. Egal, was ich gesagt habe, er hat geantwortet: Ja, ich verstehe dich. Das hat mich auch angestrengt.
Gibt es auch modische Fehler, über die ihr bei Jungs nicht hinwegsehen könnt?
Alicia: Kurzärmelige Hemden.
Franziska: Ja, furchtbar.
Féréba: Schuhe sind mir sehr wichtig. Am liebsten mag ich bei Jungs Sneakers, aber bitte schöne und vor allem saubere.
Franziska: Ich liebe es, wenn Jungs einen schönen Stil haben und gut angezogen sind.
Alicia: Ich auch. Ein Mann kann so leicht gut aussehen, er muss nur ein schönes Hemd anziehen und einen einigermaßen guten Körperbau haben – fertig.
Franziska: Oder einfach ein schönes Longsleeve mit einem coolen Schal. Ich glaube, dass es Männern heutzutage wichtiger ist, sich schön anzuziehen. Viele brauchen genauso lang im Bad wie ihre Freundinnen und sie schämen sich auch nicht dafür.
Was war bisher der schönste Liebesbeweis, den ihr bekommen habt?
Alicia: Auf den warte ich noch …
Kristina: Ein seitenlanger, wunderschöner Brief, der mich sehr bewegt hat.
Alicia: Der größte Liebesbeweis wäre, wenn ein Mann mich fragen würde, ob ich ihn heirate.
Féréba: Oh Gott!
Alicia: Nee, nicht, weil ich das dann will, sondern als Statement. Das hieße, er will sein Leben mit mir verbringen – das ist doch der größte Liebesbeweis! Einen Ring finde ich auch schön.
Féréba: Ne, also oje. Ich möchte keinen Heiratsantrag und auch keinen Ring. Wenn ich will, kann ich mir selber einen kaufen. Ich bin noch viel zu jung für so was. Mir ist nur wichtig, dass ich mich geliebt fühle. Ich will nicht so ’ne Action.
Wir haben nun viel über die erste Liebe geredet. Glaubt ihr auch an die ewige Liebe?
Alicia: Ich wünsche mir, dass es einen Mann gibt, den ich immer liebe und er mich. Aber ich fürchte, das gibt’s nicht. Vielleicht macht das auch nichts. Meine Eltern sind geschieden, mein Vater hatte drei Frauen – und mit jeder von ihnen hatte er einen schönen Lebensabschnitt. Ich finde es schlimm, wenn man zusammenbleibt und eigentlich nicht mehr glücklich ist.
Kristina: Ich glaube an die ewige Liebe, aber nicht an den perfekten Mann – man muss schon Kompromisse eingehen können.
Franziska: Ich trau mir auch zu, dass ich jemanden für immer liebe – ich weiß aber nicht, ob ich es den Männern zutraue.
Und du, Féréba? Heiraten willst du schon mal nicht.
Féréba: Meine Mutter war zweimal verheiratet und sagt: Irgendwann hat sich eine Beziehung überlebt. Und wenn ich tatsächlich mit jemandem für immer zusammenbleiben will, dann geht das auch ohne Hochzeit.
Franziska: Ich wünsche mir schon jemanden, mit dem ich alt werde. Die Vorstellung, allein alt zu werden, finde ich traurig.
Féréba: Aber ich will mich auf keinen Fall auf jemanden festlegen, nur, weil ich nicht allein sein kann. Es ist schön, jemanden zu haben, aber wenn nicht, kann ich mich auch um mich selbst kümmern.
Franziska: Ja, das stimmt. Vorstellen kann ich mir mein Leben auch ohne Mann. Was wichtiger ist, sind Kinder.
Alicia: Das finde ich auch.
Franziska: Dann ist man auch nicht allein und es bleibt was von einem, wenn man mal stirbt.
----
Kristina Schmidt,
Schauspielerin, 20, ist in Düsseldorf geboren und spielt eine Hauptrolle in der TV-Mystery-Serie Das Haus Anubis, die seit Herbst 2009 auf dem Kindersender Nickelodeon ausgestrahlt wird. Die Serie handelt von acht Internatsschülern und wird in der belgischen Stadt Antwerpen aufgezeichnet.
Alicia Endemann,
Schauspielerin, 21, ist in Hamburg aufgewachsen, wo sie bereits in einem Schauspielensemble am Hamburger Schauspielhaus spielte. Sie studierte ein Semester Physik in Kiel.
Féréba Koné,
Schauspielerin, 20, ist in Hamburg geboren und hat dort 2001–2002 im Musical Der König der Löwen gesungen. Sie spielte unter anderem in der TV-Kinderserie Die Kinder vom Alstertal und ist nun in der Rolle der Mara Minkmar in Das Haus Anubis zu sehen.
Franziska Alber,
Schauspielerin, 21, kommt aus Hamburg und begann in Kiel Medienwissenschaften zu studieren. Heute lebt sie mit den anderen Darstellerinnen der Serie in Antwerpen.
Foto: Alexandra Kinga Fekete