»Jede Frau kann ihr Brustkrebsrisiko deutlich verringern«

Jede achte Frau in Deutschland erkrankt an Brustkrebs, Tendenz steigend. Doch das müsste nicht so sein. Die Spezialistin Pia Wülfing erklärt, warum Alkohol und Übergewicht gefährlich sind, welche Art der Vorsorge optimal wäre – und warum der Zeitpunkt der ersten Regelblutung ein Hinweis auf das eigene Risiko sein kann.

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Frau Wülfing, Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mehr als 17.000 Frauen sterben jedes Jahr daran, mehr als 70.000 Mal wird die Diagnose gestellt. Warum ist die weibliche Brust so anfällig?
Pia Wülfing: Trotz aller Forschung ist das bis heute nicht abschließend geklärt. Bei Männern ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebsart – da ist ebenfalls ein Organ betroffen, das hormonellen Einflüssen unterliegt. Möglicherweise spielen also Hormone die tragende Rolle. Sowohl Brust- als auch Prostatakrebs sind zudem Krebsarten, die häufiger im Alter als in jungen Jahren auftreten. Das steigende Alter ist der größte Risikofaktor. Die meisten Patientinnen sind zum Zeitpunkt der Erkrankung zwischen 50 und 70 Jahren alt. Aber: Fast jede vierte Betroffene ist jünger als 55 Jahre, wenn sie die Diagnose Mammakarzinom erhält.