Er hat sechs Erschossene auf seinem Schreibtisch, zwei Anfragen von Angehörigen und einen Fall, da verzeichnete der Friedhof damals nur: unbekannter KZ-Toter. Erst mal Kaffee.
Er tritt an das Waschbecken, das in seiner Amtsstube als Kaffeeküche dient, füllt Wasser in die Maschine, setzt eine Kanne auf. In seinem Rücken stehen die Sammelakten im Archiv, Dachau, Auschwitz, Buchenwald, Regalmeter um Regalmeter. Es ist früh. Kaum sieben. Um sieben Uhr beginnt die Gleitzeit im Sonderstandesamt Arolsen, zuständig für die Toten der deutschen