Wie man den Corona-Winter psychisch stabil übersteht

Nachrichten gucken oder nicht? Nochmal Sauerteigbrote backen? Die Resilienz-Expertin Michèle Wessa erklärt, wie uns Linsen in der Hosentasche robuster machen und was noch gegen den Covid-Frust hilft.

Es ist der zweite Corona-Winter – und vielen Menschen fällt es zunehmend schwer, zuversichtlich zu sein. Was hilft?

Foto: dpa

SZ-Magazin: Michèle Wessa, Sie sind Arbeitsgruppenleiterin am Leibniz-Institut für Resilienzforschung. Der Begriff Resilienz ist ziemlich in Mode gekommen in den letzten Jahren, etwas schwammig ist er dennoch geblieben. Erklären Sie nochmal: Was bedeutet Resilienz?
Michèle Wessa: Resilienz bezeichnet die seelische Widerstandskraft. Der Begriff kommt eigentlich aus der Materialwissenschaft und bezeichnet Materialen, die nach einer äußeren Einwirkung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren. Denken Sie an einen Schwamm, den man zusammendrücken kann, der aber dann wieder seine normale Form annimmt. So ist der Begriff auch in der Psychologie zu verstehen: Dass die psychische Gesundheit nach einem traumatischen Erlebnis oder nach Stresserfahrungen wieder in den Ursprungszustand zurückkehrt, der Mensch sich wieder erholt und keine Beeinträchtigungen davonträgt.