»Ich dachte: Ich höre mit dem Fussballspielen auf«

Zweimal war der Nationalspieler Matthias Ginter das Ziel von Anschlägen. Danach lief das Fußball-Profigeschäft weiter, als wäre nichts gewesen. Seine Welt aber hat sich verändert.

Matthias Ginter in den Katakomben des Borussia-Parks, des Heimstadions seines aktuellen Arbeitgebers.

Foto: Nikita Teryoshin

SZ-Magazin: Der Prozess wegen 28-fachen versuchten Mordes gegen Sergej W., der im April 2017 drei Bomben neben Ihrem Mannschaftsbus detonieren ließ, verzögert sich. Erst 2018 soll das Urteil vor dem Landgericht Dortmund fallen. Verfolgen Sie das?
Matthias Ginter: Ja, schon. Der Prozess interessiert mich natürlich, gleichzeitig versuche ich aber, Abstand zu gewinnen und nicht jede Nachricht darüber zu lesen.

Sie waren schon zuvor einmal das Ziel eines Anschlags gewesen: am 13. November 2015 in Paris, beim Länderspiel gegen Frankreich. IS-Anhänger wollten ins Stadion eindringen. Als Ordner das verhinderten, zündeten sie ihre Sprenggürtel draußen.
Wir haben auf dem Rasen die Druckwelle richtig gespürt. Der Knall war so laut, da war klar, das sind keine Pyroeffekte, da muss etwas passiert sein.