SZ-Magazin: Sie sind seit zehn Jahren ein Paar, arbeiten zusammen in Ihrer Praxis als Beziehungs-Coaches und haben vier Kinder. Führen Sie eine gleichberechtigte Beziehung?
Christian Roos: Für Tanja war immer klar, wenn wir Kinder haben wollen, kümmern wir uns gleichberechtigt. Wir arbeiten also beide und kümmern uns beide.
Tanja Roos: Und wenn Konflikte aufkommen, setzen wir uns hin und fragen uns: Seit wann haben wir den Konflikt? Was habe ich selbst damit zu tun? Was werfen wir dem Gegenüber vor? Das nennt sich vollständige Kommunikation und ist der Ansatz, den wir in unseren Coachings vermitteln. In einer Beziehung merkt man immer, wenn etwas vorgefallen ist und sich eine Person emotional zurückgezogen hat. Das sollte man dann ansprechen und sich fragen: Was ist passiert, was ist der Ursprung, um was geht es eigentlich? Häufig liegen die wahren Gründe für Streit in unserer Kindheit und dem, was wir bei den Eltern oder Bezugspersonen »gelernt« haben. Was denken wir über uns, über das andere Geschlecht, über das Leben und Beziehung im Allgemeinen. Diese oftmals festgefahrenen Glaubenssätze gilt es zu erkennen und aufzulösen für eine erfüllte Partnerschaft. Also: Nicht lange über offene Zahnpastatuben rumstreiten, es geht nie wirklich um die offene Zahnpastatube.
»Man bekommt alles wieder hin«
Wie lösen Paare eingefahrene Konflikte und erreichen Gleichberechtigung? Die Beziehungs-Coaches Tanja und Christian Roos haben selbst jahrelang darüber gestritten und können sagen: Es hat sich gelohnt. Ein Gespräch darüber, wie man Bedürfnisse kommuniziert und endlich Lösungen findet.