»Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer«

Gertraud Stadler forscht zur Frage, wie Frauen über 50 noch lang gesund und erfüllt weiterleben. Im Interview erklärt sie, wie die Gefäße elastisch bleiben, warum lachen im Alter so gut tut – und wie Sex nach der Menopause gelingt.

Wer sich viel an der frischen Luft bewegt und dabei auch das Lächeln nicht vergisst, hat im Alter einen Vorteil, sagt die Expertin (hier nicht im Bild).

Foto: Getty Images / Maskot

SZ-Magazin: Frau Stadler, was sollten Frauen um die 50 als Erstes für ihre Gesundheit tun?
Gertraud Stadler: Mit dem Rauchen aufhören! Das ist der wichtigste beeinflussbare Faktor für ein langes, gesundes Leben. Es gibt Hinweise, dass Rauchen und Alkohol bei Frauen noch schädlicher sind als bei Männern. Deswegen ist es so wichtig, dass wir das Nichtrauchen unterstützen und alkoholfreie Getränke leicht zugänglich machen, das ist eine Aufgabe für die Gemeinschaft.

Welche Vorschläge würden Sie der Politik da machen?
Aus meiner Sicht sind Präventionsangebote generell zu individualistisch gedacht. Wir müssen eine gesundheitsfreundliche Umgebung schaffen. Eine, die soziale Kontakte, Bewegung und gesundes Essen leicht macht. Um etwas langfristig zu verändern, auch beim Gewicht, braucht man mindestens einen Bündnispartner aus der unmittelbaren Umgebung. Für Frauen ist das ein besonderes Thema, weil sie sozial aktiver sind, mehr Kontakte haben. Und das ist gut so: Enge soziale Beziehungen spielen eine ganz große Rolle für die Gesundheit im Alter. Deswegen sollten Frauen ermutigt werden, gemeinsam mit ihrem Partner oder Freundinnen in einen Kurs zu gehen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören wollen.