»Achten Sie darauf, dass die Haarwurzel gut genährt ist«

Wie heiß duschen? Welches Shampoo verwenden? Und was tun, wenn die Haare lichter werden? Bei der Haarpflege gibt es dutzende Unklarheiten. Im Interview räumt der Dermatologe Andreas Finner mit den größten Mythen auf und erklärt, wie's richtig geht.

Foto: Getty Images / Catherine Falls Commercial

Herr Finner, gerade komme ich aus der Drogerie, da gibt es drei Regale für verschiedene Haarpflegeprodukte. Gibt es überhaupt so viele unterschiedliche Haar-Typen, dass das nötig ist?
Die gibt es, es gibt dünne, trockene, fettige, brüchige, störrische Haare und vieles mehr. Und es gibt auch unterschiedliche Kopfhauttypen. Haarpflege ist sehr individuell, daher machen die vielen verschiedenen Shampoos Sinn. Weil die Inhaltsstoffe unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen.  

Was ist denn der Unterschied zwischen all den Shampoos?
Ein Beispiel: Shampoos beinhalten eine Reinigungssubstanz, meist ein Tensid. Da gibt es stärker und weniger stark reinigende Tenside. Hat man beispielsweise eine empfindlichere Kopfhaut, braucht man ein eher mildes Tensid. Der Nachteil daran ist, dass es nicht so gut reinigt. Hat man eine stärkere Talgproduktion und also fettigere Haare und Kopfhaut oder benutzt Haarspray, braucht man ein Shampoo mit stärkerem Tensid, das besser reinigt. Beides lässt sich auch kombinieren: Wenn Sie eine gründlichere Reinigung wollen, nehmen Sie ein Reinigungsshampoo. Wenn Sie aber auch die Spitzen pflegen wollen, nehmen Sie zusätzlich eine Pflegespülung. Sie sehen: Man muss ausprobieren, was das richtige für die eigenen Bedürfnisse ist.