SZ-Magazin: Herr Professor Schunkert, ein Bekannter – Mitte 40, Nichtraucher und sportlich – hat mir neulich erzählt, dass er einen Herzinfarkt hatte. Er hatte Glück, rechtzeitig gefunden zu werden…
Heribert Schunkert: Wir hatten tragischerweise am Wochenende einen 33-jährigen Mann, der beim 10-Kilometer-Lauf im Ziel zusammengebrochen ist und nicht reanimiert wurde. Als die Rettung kam, war er tot. Laien-Reanimation ist übrigens ein wichtiges Thema.
Gut, dann beginnen wir doch gleich damit. Mehr als 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herzinfarkt. Was kann ich tun, wenn ich zufällig in der Nähe bin?
Erstmal den Notruf tätigen. Wenn jemand schon bewusstlos ist und keinen Puls mehr hat, ist das Wichtigste die Herzdruckmassage. Mund-zu-Mund-Beatmung verlangt man von Laien nicht mehr, durch das starke Drücken auf das Herz kommt ja auch Luft in die Lunge. Wichtig ist, den Kreislauf aufrecht zu halten, mit der Herzdruckmassage sollte man entsprechend beherzt loslegen. Mir ist der Nutzen eben erst bei einem Kollegen vor Augen geführt worden, der vom Schwiegersohn wiederbelebt wurde bis der Krankenwagen eintraf. Der Kollege ist nach vier Tagen hier wieder über den Flur gelaufen.