SZ-Magazin: Herr Eder, 30 Jahre lang betreuten Sie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als Physiotherapeut, 2018 war Schluss. Wie oft kamen Klinsmann, Klose und Co. mit Problemen am Hüftbeuger zu Ihnen?
Klaus Eder: Bei großen Turnieren fast täglich. Der Hüftbeuger, fachsprachlich Iliopsoas genannt, wird bei Sportarten wie dem Fußball besonders strapaziert. Nämlich genau dann, wenn die Gelenke im Hüft- und Beckenbereich durch schnelle Richtungswechsel hoher Belastung ausgesetzt sind. Da übertragen sich Erschütterungen von den Beinen über das Becken an die Lendenwirbelsäule und das Zwerchfell. Der Hüftbeuger verbindet all diese neuralgischen Punkte unserer Beweglichkeit miteinander.
»Wir sollten gut auf unseren Hüftbeuger aufpassen«
Er ist der wohl wichtigste Muskel des Körpers – dennoch vernachlässigen ihn die meisten. Spitzensport-Physiotherapeut Klaus Eder erklärt, mit welchen Angewohnheiten wir dem Hüftbeuger beständig schaden – und warum er der Schlüssel zu einem rundum besseren Körpergefühl ist.