»Mental Load ist unsichtbar, kann aber krank machen«

Job, Erziehung, Hausarbeit: Die unsichtbare Gedankenarbeit im Alltag nennen Fachleute Mental Load. Zwei Expertinnen erklären, warum vor allem Mütter darunter leiden, wie man einer Erkrankung vorbeugt – und mit welchem Trick man Aufgaben gerechter verteilt.

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SZ-Magazin: Frauen übernehmen nachweislich immer noch deutlich mehr unbezahlte Sorge- und Hausarbeit als Männer, auch dann, wenn sie in Vollzeit arbeiten. Was aber hat das mit Gesundheit zu tun?
Simone Frohwein:
In allen Bereichen der Sorge- und Haushaltsarbeit fällt sogenannter Mental Load an. Das kann man als unsichtbare Gedankenarbeit bezeichnen, die aus Aufgaben entsteht, die privat und gesellschaftlich kaum wahrgenommen werden, aber ohne die der Alltag von vielen Menschen nicht laufen würde.
Elke Hüttenrauch: Dazu gehören Aufgaben wie Kindergeburtstage planen, Einkaufszettel schreiben, Urlaubsreisen für die Familie organisieren, auf dem Schirm haben, was die Kinder wann zum Anziehen brauchen, Arzttermine für die Eltern und Schwiegereltern planen, Schultüten basteln, wissen, wann wer Geburtstag hat, Geschenke organisieren, und, und, und. Mental Load fällt in allen Haushalten an, aber auch auf der Arbeit oder im Bekanntenkreis.
Simone Frohwein: Und aus der Gedankenarbeit um diese ganzen Aufgaben kann eine chronische Überlastung resultieren, die ernstzunehmende gesundheitliche Folgen haben kann. Zusammengefasst bedeutet das: Ein Übermaß an Sorge- und Hausarbeit kann zu gesundheitlichen Problemen führen.