»Muskelkater ist eine Art Stoppschild des Körpers«

Lässt sich Muskelkater verhindern? Sind die Schmerzen schädlich? Und was kann man tun, wenn es einen Tag nach dem Sport so richtig zieht? Der Sportwissenschaftler Johannes Fleckenstein erklärt im Interview, ob Faszienrolle, Schmerzmittel und Eistonne helfen – und wie man generell gesünder trainiert.

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SZ-Magazin: Was genau ist das eigentlich, ein Muskelkater?
Johannes Fleckenstein:
Im Volksmund ist der Muskelkater ja dieses Gefühl, wenn man Sport gemacht hat, und man spürt es danach. Also wenn nach am Joggen die Beine schwer sind oder wenn man nach dem Wandern die Waden spürt oder die Oberschenkel. Das Wort Muskelkater hat sich so eingebürgert, es kommt vermutlich vom Begriff Katarrh, einem Fachbegriff für eine Entzündung. Treffender finde ich fast die englische Bezeichnung, die heißt DOMS, das steht für »delayed onset muscle soreness«. Also ein verzögert eintretender Muskelschmerz. Dieses Gefühl kommt ja meistens erst am Abend oder am nächsten Tag, nachdem man Sport gemacht hat. Es signalisiert uns, dass wir dem Körper eine Belastung aufgezwungen haben, die ihn an die Grenze seiner muskulären Bewegungsfähigkeit gebracht hat.