»Es geht darum, Gutes im eigenen Leben anzuzetteln«

Wie kommt man stabil und ausgeglichen durch herausfordernde Zeiten? Wie stärkt man die eigene Resilienz? Die Wiener Autorin Eva Karel setzt auf Humor und Herzlichkeit – und erklärt, wie sich das im Alltag praktisch umsetzen lässt.

Eva Karel lehrt Schreiben an der Universität Wien, unterrichtet Yoga und bildet Lehrende aus. Als »Zupforakel« von Wien versorgt sie Passanten mit Klebezettel-Sprüchen, sodass man sich etwa »Der Perfektionismus ist ein offizielles Oaschloch« oder »Unterm Strich bist du ein Traum, du oida Grantscherm« vom Schaufenster pflücken kann. Vor Kurzem ist ihr drittes Buch erschienen: »Alles wird gut, Oida! Nicht deppert werden in wilden Zeiten«.

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SZ-Magazin: Frau Karel, in Ihrem Buch schreiben Sie, dass Sie sich einen Lichterkranz aufsetzen, um Ihren Kindern zu signalisieren, dass Sie konzentriert arbeiten wollen. Ernsthaft?
Eva Karel: Das ist ein Blumenkranz mit LED-Beleuchtung. Wenn mir eine Idee kommt, die ich unbedingt aufschreiben will, kommt der zum Einsatz. Meine Söhne wissen dann: Nicht stören – aber es wird nicht lange dauern. Ich kann das sehr empfehlen, sich etwas Schickes zuzulegen, mit dem man seinen Pappenheimern die eigenen Grenzen kommuniziert.

Ein erster Schritt, um psychisch stabil und gut gelaunt durchs Leben zu kommen?
Menschsein ist eine unperfekte Angelegenheit. Ich finde es sogar entlastend, zu sagen: Menschsein ist zach. Statt die ganze Zeit verbissen durchzudreschen, sollten wir versuchen, den Ritt zu genießen. Dafür ist Humor der Schlüssel.