Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene nehmen in Deutschland Opioide oder Benzodiazepine. Das ergab ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Gesundheit. Was sind das für Substanzen?
Krause: Opioide sind die stärksten Schmerzmittel, die in der medizinischen Behandlung zum Einsatz kommen. Sie wirken über die körpereigenen Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem und unterdrücken Schmerzsignale. Die Weltgesundheitsorganisation unterscheidet bei Schmerzmitteln in drei Stufen: die erste Stufe bilden die Nicht-Opioidanalgetika wie Paracetamol und Ibuprofen, die zweite Stufe die niederpotente Opioidanalgetika wie Tilidin oder Codein – und die dritte Stufe hochpotente Opioidanalgetika wie Fentanyl, Oxycodon oder Morphin. Benzodiazepine, umgangssprachlich Benzos genannt, werden dagegen bei Schlaf- und Angststörungen oder auch bei Spasmen wie einem Hexenschuss eingesetzt.
»Die Jugendlichen steigen oft mit Tabletten ein, die vom Hausarzt verschrieben wurden«
Benzos, Fentanyl und eine neue Heroinwelle: Immer mehr Jugendliche sind abhängig. Ein Suchtberater erklärt, warum so viele ihre Ängste mit Medikamenten betäuben, wie sie auf Instagram per Emoji Drogen bestellen und welche Alarmsignale Eltern nicht übersehen dürfen.

Bestellt werden Benzos, Codein oder Fentanyl oft per Social Media – und kommen per Post.
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