Ich wollte ja schon länger einmal über ein Getränk von früher schreiben. Eines, das es nicht mehr gibt und das schön absurd ist. Und was kann absurder sein als Frauengold? Dieses »Nerven- und Kreislauf-Tonikum« in der braunen Flasche, das man den Frauen in den Fünfzigerjahren massenweise gegen Stress und Stimmungsschwankungen verkauft hat. Bis irgendwann klar wurde, warum man sich damit so leicht und entspannt fühlte: Das Zeug enthielt fast 17 Prozent Alkohol. Später kam noch heraus, dass die pflanzlichen Wirkstoffe
Trost für die Hausfrau
Endlich wieder die Familie glücklich machen, so lautete das Werbeversprechen von Frauengold, einem Alkohol-Saft aus der Wirtschaftswunderzeit. Graue, frauenfeindliche Zeiten waren das – aber sind sie wirklich vorbei?