»Große Kunst mit dem Arsch zu identifizieren ist mir leider nicht gegeben«

Mit moderner Kunst erzielt der Galerist David Zwirner bis zu einer Milliarde Dollar Umsatz im Jahr. Ein Gespräch über Exzentriker wie Joseph Beuys und Jeff Koons, die beste Methode, gute Kunst zu erkennen, und die Frage, was New Yorker Aufzüge mit dem Kunstmarkt zu tun haben.

David Zwirner mit Stuhl und Tisch von Franz West in seiner Galerie in New York.

Foto: Benedict Evans

SZ-Magazin: Herr Zwirner, Ihr 91 Jahre alter Vater ist eine sagenumwobene Figur: Rudolf Zwirner war Generalsekretär der zweiten documenta 1959 in Kassel, in seiner Galerie in Köln zeigte er 1963 die erste Aktion von Joseph Beuys mit Fett, 1966 kaufte er von Gerhard Richter für 3000 Mark dessen Bild Ema (Akt auf einer Treppe), mit dem Richters Weltkarriere begann. Wie haben Sie Ihr Zuhause erlebt?
David Zwirner: Die Galerie meines Vaters war im Erdgeschoss, die Familie lebte in den Räumen darüber. Zu den Hausgästen gehörten Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke, Georg Baselitz und Konrad Klapheck. Ich erinnere mich auch an Amerikaner, zum Beispiel Dan Flavin, Richard Tuttle und John Chamberlain.