»Der Schlüssel zu mehr Beweglichkeit ist der hintere Oberschenkel«

Viele Menschen gehen gekrümmt durch die Welt, mit Handybuckel und Hohlkreuz. Ein Gegenmittel: Stretching, aber richtig. Die Expertin Karin Albrecht erklärt, was verkürzte Muskulatur mit unseren Körpern macht – und mit welchen fünf essenziellen Übungen man gegensteuert.

Fünf wichtige Muskelpartien müsse man regelmäßig dehnen, sagt die Expertin. Die wichtigste: die Rückseite des Oberschenkels.

Foto: Getty Images / Luis Alvarez

Frau Albrecht, eigentlich sind Sie ja ausgebildete Tänzerin. Doch schon während Ihrer Zeit an der Tanzschule gaben Sie parallel Stretchkurse. Was war Ihr Erweckungserlebnis?
An der Tanzschule verstand ich einfach nicht, warum manche Mitschüler keinen Spagat machen konnten. Niemand hatte eine Erklärung für mich. Heute weiß ich, da spielen die drei Gs eine Rolle: Genetik, Geschlecht und Gewohnheit. Wie dehnbar jemand ist, hängt stark vom Aufbau des Bindegewebes und der Muskulatur ab. Und vom Geschlecht: Frauenkörper haben wegen des Östrogens eine andere Zusammensetzung zwischen Bindegewebe, Muskulatur, Fett und Wasser. Sie sind deshalb weicher und somit dehnbarer. Zudem fällt es Menschen, die Dehnübungen gewohnt sind, leichter, diese auszuführen. Damals, naiv wie ich war, dachte ich mir: Ja gut, wenn die den Spagat nicht können, muss ich denen das zeigen. Also habe ich eine Beweglichkeitsstunde entwickelt.