»Ich wäre außerstande, über ein glückliches Paar zu schreiben«

Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar im Interview über seinen neuen Film, eine Kindheit voller Frauen, vernachlässigte Freundschaften und über die Kunst, sich selbst zum Weinen zu bringen.

Foto: Arden Wray / The New York Times / Redux/laif

SZ-Magazin Herr Almodóvar, im Spanischen gibt es inzwischen das Wort almodóvariano, auf Deutsch almodovaresk. Es bezeichnet schrille Menschen und turbulente Situationen, die aus einem Ihrer Filme stammen könnten. Schmeichelt Ihnen das?
Pedro Almodóvar: Eigentlich wäre es mir lieber, es gäbe dieses Adjektiv nicht. Es ist mir ein bisschen peinlich.

In Filmen wie Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs oder Volver – Zurückkehren zeichnen Sie besondere Frauenfiguren: Schauspielerinnen wie Carmen Maura und Penélope Cruz spielten bei Ihnen zupackende Hausfrauen oder betrogene, aber selbst­bewusste Frauen, die ihr Schicksal in die Hand nehmen. Mit diesen Frauenrollen haben Sie das Bild eines modernen Spaniens in der Welt geprägt. Das muss Sie doch freuen?
Natürlich freue ich mich darüber. Ich bin froh, einen mir entsprechenden Teil Spaniens zu vertreten. Aber ich habe das ja nicht allein bewirkt.