»Ich bin eine absolut vernünftige, seriöse Nackte«

Micaela Schäfer hat das Kunststück ­geschafft, seit 17 Jahren in der Welt des Trash-TV relevant zu bleiben. Wie geht das – und zu welchem Preis? Ein Gespräch über die unsichtbaren Seiten des ­­Reality-Fernsehens, das Gefühl nach einer Schönheitsoperation und die Kunst des professionellen Ausziehens.

Micaela Schäfer in ihrer Eigentums­wohnung in Berlin. Viele Fernsehpromis verprassen ihr Geld, sie finanziert davon Immobilien.

SZ-Magazin Frau Schäfer, Sie haben sich mal so beschrieben: »Die Nackte, die ungefragt ihre Brüste rausholt, die peinlich ist, die blöde ist.«
Micaela Schäfer: Im Jahr 2012 hatte ich meinen Durchbruch mit dem »Dschungelcamp«. Da habe ich meine Brüste jedem vor die Nase gehalten und war vielen noch suspekt – früher war alles Trashige verpönt, alles, was nicht in die Norm passte. Früher war eine Frau im Fernsehen eine Schauspielerin, Moderatorin, Sängerin. Das hat sich geändert. Du hast heute auch die Berechtigung, bekannt zu sein, wenn du nicht in seriöse Schubladen passt.