»Der Kunstmarkt hat nichts mit Kunst zu tun«

Der Schweizer Künstler Urs Fischer über eine irrationale Branche, wie man Werke aus Lebensmitteln vor dem Verschimmeln bewahrt und warum seiner Meinung nach jeder Künstler eine Meise hat.

»Mich interessiert das Ewige«: Urs Fischer mit Plastikhandschuhen beim Grundieren einer Metallskulptur.

SZ-Magazin: In einem Ihrer Ausstellungskataloge heißt es: »Urs Fischer wurde 1973 in Zürich geboren und dazu gezwungen, in einen Vorort zu ziehen. Eines Tages ­rannte er davon. Er ist seitdem am Rennen.« Waren Sie eines dieser in Geld gewickelten Kinder von der Goldküste des Zürichsees, die der Reichtum ihrer Eltern ankotzte?

Urs Fischer: Nein, meine Mutter war Hausärztin, mein Vater Chirurg. Es gab weder ein dickes Auto noch eine Riesenvilla. Das Haus wurde selber gebaut, das Gedankengut war linksliberal, man engagierte sich für Patienten mit wenig Geld. Es war gar nicht so schlimm bei uns zu Haus, aber ich wollte einfach weg da.