»Angst empfinden wir eher dort, wo wir allein sind«

Die Architektursoziologin Anke Schröder forscht zu urbaner Sicherheit. Sie sagt: Schon einige wenige städtebauliche Anpassungen würden helfen, damit Frauen sich im öffentlichen Raum beschützter fühlen.

»Nach unten zu gehen bedeutet, eine psychologische Hemmschwelle zu überwinden, vor allem nachts.«

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SZ-Magazin: Warum planen Soziologen wie Sie Städte? Reicht Architektur nicht?
Anke Schröder: Die Architektur hat vor allem die Gebäude im Blick. Die Soziologie aber fragt, wie Räume gestaltet werden für diejenigen, die sie nutzen. Ihr geht es um die Menschen.

Wie sieht Ihre Arbeit beim LKA aus?
Meine Kollegen und ich beschäftigen uns mit Kriminalprävention im Städtebau und mit Unsicherheitsempfinden. Wenn ich Kommunen bei der Stadtplanung berate, stufe ich einen Ort nach der tatsächlichen und der gefühlten Sicherheit ein. Dafür analysiere ich, welche Delikte dort zuletzt wie oft aufgetreten sind. Und ich werte Befragungen aus, die wir bei der niedersächsischen Bevölkerung regelmäßig durchführen.