Freizeit ist Geld

Was früher eine banale Gewohnheit war, kann morgen ein kommerzieller Trend sein: Das Frühaufstehen etwa wird jetzt als »Miracle Morning« vermarktet. So erobert die Wohlfühl-Industrie die letzten Ruhezonen des Alltags.

Ein Buch, das einem sagt, was man beim Frühaufstehen nicht falsch machen darf? Da kann man schon mal zum Morgenmuffel werden.

Illustration: Nadine Redlich

Früh aufstehen kann schön sein. Es ist ruhig, man hat die Welt für sich und macht, was die Alten einst Frühsport nannten. Für den Rest des Tages genießt man eine angenehm selbstzufriedene Rechtschaffenheit.

So etwas einfach zu machen scheint heutzutage aber nicht mehr zu genügen. Die uralte Menschheitshandlung des Frühaufstehens ist nämlich in »Miracle Morning« umbenannt worden. Es gibt dazu Vorträge, komplizierte Handlungsanweisungen, einen Hashtag auf Instagram und nicht zuletzt ein Begleitbuch des US-Motivationstrainers Hal Elrod, das in 27 Sprachen