Das dunkle Erbe der Zwangsarbeiter

Millionen Menschen wurden im Zweiten Weltkrieg zur Zwangsarbeit aus ganz Europa nach Deutschland verschleppt. Ihre Geschichten waren lange vergessen, dabei hat sich ihr Schicksal tief eingegraben: ins Land und in das Leben der nächsten Generation. Eine Spurensuche.

Ein Aufnäher mit der Gefangenennummer von Albert van Hoeij, der aus Gent nach Buchenwald verschleppt wurde und dann ins KZ Blankenburg kam. Darunter steht die Station seiner Befreiung, Sarau, wo die geschwächten Häftlinge von den Schweden befreit wurden.

Foto: Eva Donckers

Jedes Menschenleben besteht aus Fragen. Manche Fragen kommen und gehen, je nach Alter und den Lebensumständen, in denen man sich gerade befindet. Andere Fragen bleiben jahrzehntelang, man trägt sie wie ein Loch in sich herum und sucht nach einer Antwort, in der Hoffnung, dass, wenn das Loch nur gestopft ist und die Fragen beantwortet, alles einen Sinn ergibt.

Wer bin ich eigentlich, ist so eine Frage.

Anton Model, 81 Jahre alt, kennt die Frage gut, er steht im März 2025