SZ-Magazin: Menschen atmen, um zu überleben. Wir müssen nicht daran denken, es passiert einfach. Warum sprechen Sie trotzdem von einer »vergessenen Kunst«?
James Nestor: Sie haben Recht: Wir atmen, ohne etwas dafür tun zu müssen, etwa 20.000 bis 25.000 Mal am Tag – und können das trotzdem auf eine Weise tun, die dysfunktional ist. Genau wie wir uns auf eine Weise ernähren können, die sehr ungesund ist – und unser Körper trotzdem überlebt. Wenn man sich die große Mehrheit der Bevölkerung anschaut, die zunehmend unter chronischen Krankheiten wie Asthma, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnarchen und Schlafapnoe leidet, sieht man eindeutig: Wir sind eine Spezies, die verlernt hat, richtig zu atmen.
»Wir sind eine Spezies, die verlernt hat, richtig zu atmen«
Haus kaputt, Psyche am Boden, Lungenentzündung: In dieser Situation entdeckte der Journalist James Nestor die heilende Kraft des eigenen Atems – und schrieb den Welt-Bestseller »Breath«. Im Interview erklärt er, wie wir mit der richtigen Atemtechnik Krankheiten vorbeugen, welche Übungen sofort helfen – und mit welchem Trick sich Schnarchen verhindern lässt.