SZ-Magazin: Frau Brockhausen, Sie hatten als junge Frau selbst eine Fernbeziehung. Woran erinnern Sie sich besonders gut?
Berit Brockhausen: Verbindung zu halten war damals noch schwieriger als heute. Ich hatte nicht mal ein Festnetztelefon und musste mich mit meinem Freund, der in einer anderen Stadt studierte, zum Gespräch von Telefonzelle zu Telefonzelle verabreden. Heute kenne ich Paare, die morgens beim Frühstück das Skype-Fenster aufmachen und es den ganzen Tag über offenlassen.
Auch wenn es heute viel leichter ist, in Verbindung zu sein, bleibt das ein Thema, bei dem es in Fernbeziehungen oft zu Konflikten kommen kann.
Ja, weil man erstmal gemeinsam herausfinden muss: Welches ist das richtige Medium für uns? Passen unsere Bedürfnisse zusammen? Ich hatte schon mehrere Paare in meiner Beratung, bei denen das schwierig war, weil der eine zum Beispiel gerne abends die Stimme des anderen am Ohr hatte, auf der anderen Seite aber jemand war, der ungern telefoniert hat.