Was ist Ihr Bild von Europa?

Diese Frage haben wir zahlreichen Prominenten gestellt. Als Antwort wollten wir aber keine Worte, sondern eine Landkarte. Manche winkten ab. Doch 41 Menschen haben für uns spontan gemalt.

    Orhan Pamuk, Schiftsteller: Pamuks Europa gleicht eher einem Wimmelbild als einer Weltkarte. Leicht zu übersehen: das Selbstporträt des Nobelpreisträgers am rechten Bildrand und die kreative Bucht zwischen Balkan und Peloponnes. Die Überschrift heißt übersetzt: »Europa nach 23 Uhr aus meiner Sicht«.

    Liebe Leserin, lieber Leser, machen Sie mit uns ein Experiment: Schließen Sie dieses Heft für einen Moment, holen Sie ein Blatt Papier und versuchen Sie, eine möglichst exakte Europa-Karte zu zeichnen. Wo soll man beginnen? Irland? Sizilien? Wo genau ist eigentlich Skandinavien mit Europa verbunden? Muss die Iberische Halbinsel unter oder neben Frankreich? Ganz schön viele Entscheidungen, die man sich einfacher vorgestellt hätte, nicht wahr?

    Genau diese Aufgabe haben wir in den vergangenen Monaten bekannten Menschen aus ganz Europa gestellt. Ausgestattet mit einem Stift, einem Blatt Papier und der Frage »Zeigen Sie uns Ihr Bild von Europa?« haben sich Mitarbeiter des SZ-Magazins in Autogrammschlangen von Musikern gestellt, haben nach Lesungen auf Schriftsteller gewartet und Politiker nach Wahlkampfveranstaltungen überrascht. Manche der angefragten Persönlichkeiten fanden die Aufgabe zu schwierig, andere zu albern, einige haben sogar ohne weiteren Kommentar auf dem Absatz kehrtgemacht. Doch 41 Euro­päer aus ganz unterschiedlichen Bereichen haben für uns gezeichnet. Die Ergebnisse sind kunstfertig und fantasievoll, schlicht und überraschend – vielfältig wie der europäische Kontinent selbst. Wir zeigen sie ­Ihnen hier.