SZ-Magazin: Frau Poole Heller, wie verbreitet sind Bindungsstörungen?
Diane Poole Heller: Die Forschung sagt, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung an Bindungsstörungen leidet. Neue Studien zeigen sogar eine leichte Zunahme. Durch die Pandemie sind viele isoliert. Uns fällt es schwerer, auf Menschen zuzugehen, wir haben nicht die Möglichkeiten, die wir vorher hatten. Manche Familien und Paare haben dadurch aber auch endlich die Zeit füreinander, die sie davor nie hatten, und bauen so ihre sichere Bindung aus. Andere sind mit Gewalt konfrontiert oder aber auch einfach gestresst durch viele Aufgaben, wie die Kinder zu unterreichten und sich mit dem Partner das Homeoffice zu teilen. Das belastet die Beziehungen, weil unter Stress unsere Bindungsmuster besonders zum Vorschein kommen.
»Bindungsstörungen zeigen sich in Liebesbeziehungen am stärksten«
Etwa die Hälfte der Menschen leidet darunter. Die Psychotherapeutin Diane Poole Heller erklärt, welche drei Bindungstypen es gibt, wie diese Muster Partnerschaften in verschiedenen Stadien beeinträchtigen – und wie man trotz alldem eine sichere Bindung aufbauen kann.