»Als Georgine bin ich offener, empathischer, freier«

An ihre Identität musste sich Georgine Kellermann lange rantasten, sagt sie heute, mit 66. Doch wie ging das in einer Gesellschaft, in der es noch kaum Erfahrungen mit trans Personen gab, und keine Vorbilder? Ein Gespräch über die Suche nach Verbündeten, den Mut zum Coming-out und ihren Rat an Betroffene und Angehörige.

Auch wenn Georgine Kellermann findet, ihr Leben habe spät eine fantastische Wendung genommen, sagt sie: »Zehn Jahre zuvor wäre die Gesellschaft noch nicht so weit gewesen.«

Foto: WDR/ Annika Fußwinkel

Georgine Kellermann, heute 66, war als Georg Kellermann Korrespondent für den WDR in Paris und Washington und wurde anschließend Studioleiter in Bonn, Duisburg und Essen. Über vier Jahrzehnte führte sie beruflich ein Doppelleben, privat lebte Georgine Kellermann schon lange als Frau: In der Redaktion als Georg, zuhause war sie Georgine und trug Kleider. Das Coming-out plante Georgine eigentlich für den Tag ihrer Pensionierung. Doch 2019, auf dem Weg in den Urlaub, hat sie sich kurzerhand umentschieden und outete sich als trans Frau. Ihre Autobiografie erscheint jetzt unter dem Titel Georgine. Der lange Weg zu mir selbst.