Ab wann schadet Egoismus der Liebe?

Ein Partner ist nicht dafür da, unsere Bedürfnisse zu erfüllen, sagt die Therapeutin Susanne Brümmerhoff im Gespräch über gesunde Eigenliebe in der Beziehung. Um sich nicht selbst zu verlieren, müsse man den anderen sogar hin und wieder enttäuschen.

Wer sich immer den Bedürfnissen des Partners unterordne, sagt Brümmerhoff, könne keine Beziehung auf Augenhöhe führen.

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SZ-Magazin: In Beziehungen spielt Egoismus oft eine große Rolle, im Streit wirft man dem anderen gern vor, egoistisch zu sein. Aber ist Egoismus wirklich so schlimm?
Susanne Brümmerhoff: Das stimmt, Egoismus ist ein sehr negativ behafteter Begriff. Wir verbinden damit, dass Personen wollen, dass es immer nur nach ihrer Nase geht. Deshalb mögen wir das Wort nicht. Aber wenn Sie Egoismus mit Eigenliebe übersetzen, ist das im Grunde nichts Schlechtes. Es muss nicht heißen, dass man nur an sich selbst denkt und den anderen nicht liebt.