»Je authentischer man ist, desto mehr Intimität kann man erleben«

Über toxische Beziehungen wird viel gesprochen. Aber was sind »red flags« im Umgang mit sich selbst? Psychologin Kristin Neff verrät, welche einfache Frage entlarvt, ob man zu hart zu sich ist, wie man Selbstmitgefühl entwickeln kann – und warum das Partnerschaften stärkt.

Das Erkennen von inneren »red flags« sei ein wichtiger Schritt, um mehr Selbstmitgefühl zu entwickeln.

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Frau Neff, in den vergangenen Jahren wurde viel über »red flags« gesprochen: Warnzeichen, die auf eine toxische Beziehung hindeuten. Gibt es so etwas auch in der Beziehung zu sich selbst?
Kristin Neff: Defintiv. Stellen Sie sich vor, Ihr Partner oder Ihre Partnerin würde mit Ihnen so sprechen, wie Sie es mit sich selbst tun, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. Würden Sie diese Beziehung weiterführen wollen? Wenn die Antwort Nein lautet, weil Sie dazu neigen, sich selbst herabzusetzen und scharf zu kritisieren oder sogar beschimpfen, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass Sie zu hart zu sich selbst sind. Das Erkennen dieser inneren »red flags« ist ein wichtiger Schritt, um mehr Selbstmitgefühl zu entwickeln.