»Singen ist eine Transformation von Schmerz in Musik«

Ihre Lieder sind laut und intim, und »sie wissen mehr über mich als ich selbst«, sagt Florence Welch. Ein Gespräch über die Grenzen der Selbst­entblößung und die Sehnsucht, unter Wasser zu atmen.

Ihre Bewegungen sind so fließend wie ihre Kleider: Florence Welch, Sängerin und Texterin der britischen Popband Florence + the Machine.

Foto: Kathy Lo/The New York Times/Redux/Laif

»Überwältigungspop« wurde die Musik von F­lorence + the Machine mal genannt, und da ist was dran. Einerseits die bombastische Orches­trierung, andererseits der Gesang, der an Kate Bush und Björk erinnert. Die Texte, die Florence Welch singt, sind ziemlich komplex und zum Steinerweichen. 2009 erschien ihr erstes Album, »Lungs«. Denkwürdig: der Tag im Jahr 2015, an dem sie sehr souverän auf dem Glastonbury-Festival für den Headliner, die Foo Fighters, einsprang, weil Dave Grohl sich das Bein ge­brochen hatte. Nun erscheint das fünfte Album »Dance Fever« von Florence + the Machine. Wir sprechen via Zoom, Florence Welch sitzt in einem Hotelzimmer in London. Von ihrem Zuhause aus wollte sie das Interview nicht führen – um Arbeit und Privatleben getrennt zu halten.