Die Aussteigerin

Jasmin Apfel, früher Vorzeigefrau der NPD und mit dem Vorsitzenden verheiratet, nimmt heute an einem Aussteigerprogramm teil. Wie reagieren ihre früheren Gesinnungsgenossen darauf? Und wie kann die Abkehr vom Extremismus gelingen?

Jasmin Apfel in Riesa. Obwohl sie sagt, sie werde dort angefindet, möchte sie im Moment nicht wegziehen.

Foto: Miguel Brusch

Sie trägt eine knielange Pluderhose, wie Thailand-Touristinnen sie aus dem Urlaub nach Hause bringen. Dazu Ledersandalen, ein T-Shirt, eine Sonnenbrille. An diesem Morgen ist sie eine Dreiviertelstunde lang mit der Regionalbahn gefahren, weil sie sich nicht in der Stadt treffen wollte, in der sie wohnt: in Riesa. Dort hat der NPD-Landesverband Sachsen seine Büros, dort wird die NPD-Zeitschrift Deutsche Stimme verlegt, dort gibt es ein »Nationales Begegnungszentrum«, in dem schon das »NPD-Sommerfest« gefeiert wurde. Jasmin Apfel kennt viele aus der Partei und der rechtsextremen Szene, und viele kennen sie. Sie wolle diesen Leuten nicht begegnen, hatte sie gesagt und vorgeschlagen, für dieses Treffen gemeinsam in Dresden in den Zoo zu gehen.