»Ich kann nicht mehr alleine durch den Grunewald spazieren«

Karl Lauterbach war der oberste Pandemie-Versteher, dann wurde er Gesundheitsminister. Weiß er nur alles besser oder kann er es auch besser? Das SZ-Magazin hat ihn während seines ersten Amtsjahres zu drei langen Gesprächen getroffen.

Tischtennis-Crack Lauterbach versucht die Bälle in der Luft zu halten. Gar nicht so leicht.

»Er wird es.«

Mit diesen Worten verkündet Olaf Scholz am 6. Dezember 2021, dass Karl Lauterbach der neue Bundesgesundheitsminister ist. Ein Mann »vom Fach«, sagt Scholz. Wie ein Fan klingt er dabei nicht.

Aber von Twitter, wo @Karl_Lauterbach eine Million Menschen folgen und seine Fans ein Zuhause gefunden haben, weht seit Wochen eine Forderung nach Berlin, der sich der neue Kanzler kaum entziehen konnte: #wirwollenkarl.

»Bestimmt die meisten Bürgerinnen und Bürger« hätten sich Lauterbach als Gesundheitsminister gewünscht, sagt Scholz an jenem Montag vor einem Jahr. Und Scholz guckt dabei, als wollte er am liebsten ergänzen: Na, dann soll er mal machen! Und diese Pandemie endlich beenden, zu der Lauterbach von Anfang an alles – und alles besser – zu wissen schien.