Kathmandu

Hoch droben, wo die "Temple Balls" brennen

Es begann Mitte der Sechzigerjahre. Mit einer Buslinie. The Who haben sie besungen: »Magic Bus«. Entweder von London oder von Amsterdam aus startete der Magic Bus. Etwa zwanzig Tage, gelegentlich auch länger, dauerte die »Magical Mystery Tour«. Fast 10000 Kilometer folgte sie dem »Hippie Trail« in Richtung Osten. Über Istanbul und Kabul direkt ins nepalesische Kathmandu, in die New Road. Bald wurde die Straße in der mehr und immer mehr Hippies – verpackt in bunte Lumpen und eingehüllt in Wolken aus Haschisch – auftauchten, nur noch »Freak Street« genannt.

Kathmandu – das kam dem Paradies schon sehr nahe. Dem Paradies der Hippies. Eine grandiose Kulisse der Hindutempel, der buddhistischen Stupas, der Pagoden, exotisch und rätselhaft. Und in der Stadt am Dach der Welt stand man hoch über den Dingen. Man war wirklich »high« in Kathmandu um 1970. Nicht nur der Höhenlage wegen. Denn die berühmten »Temple Balls«, das zu runden Klumpen geformte nepalesische Ha-schisch, gab es an jeder Ecke – in den Läden des Central Hashish Store, der regierungseigenen Verkaufskette. Deren Motto lautete: »For the best Nepalese Hashish, we are always at your services«. Wegen dieser Ladenkette und auch deshalb, weil man nirgendwo so billig leben konnte wie in Kathmandu, kamen die Hippies in Scharen. Fünf Jahre später verboten die Behörden auf amerikanischen Druck hin den Haschischhandel. Die Hippies wurden vertrieben aus dem Paradies und abgeschoben in die heißen Ebenen Indiens. Nach Nepal kamen nun vorwiegend andere Touristen: Kulturreisende, Höhenwanderer, Bergsteiger. So ist es geblieben bis heute. Aber die New Road von Kathmandu nennt man immer noch »Freak Street«.

Übernachten: Im Zentrum von Kathmandu liegt das »Yak&Yeti«. Fünf Sterne. Der historische Teil des Hotels, ein hundert Jahre alter Stadtpalast, ist die Oase im lauten und oft von Smog geplagten Kathmandu. DZ ab 200 Euro, Tel. 00977/1/4248999, www.yakandyeti.com.
Essen: Dal und Dahi – Linsenbrei und Joghurt in einem der Straßenrestaurants von Thamel, dem Touristenviertel im Herzen von Kathmandu.
Unbedingt sich einmal verlaufen im alten Kathmandu, sich völlig absichtslos treiben lassen im Labyrinth der Gassen.

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