»Es ist nicht naiv, an das Gute im Menschen zu glauben«

Alexandra Menz und Bernhard Endlicher fahren regelmäßig per Anhalter um die Welt. Im Interview erzählen sie, was sie in fremden Autos und Booten gelernt haben – und welche Situationen dann doch gefährlich wurden.

200.000 Kilomenter per Anhalter haben Alexandra Menz und Bernhard Endlicher schon zurückgelegt. 

Foto: privat

Alexandra Menz und Bernhard Endlicher, beide 25, sind ein Paar aus Wien, das seit 2022 per Anhalter um die Welt reist – oder wie man in Österreich sagt: »autostoppt«. Kennengelernt haben sie sich schon in der Schule. Heute dokumentieren sie ihre Reisen auf Instagram unter Hitchhikingdiary. Innerhalb von zweieinhalb Jahren saßen sie laut eigenen Angaben in mehr als 4000 Fahrzeugen und haben gut 200.000 Kilometer zurückgelegt.

SZ-Magazin: Wie habt ihr die Liebe zum Autostoppen entdeckt?
Bernhard Endlicher: Wir waren schon in der Schulzeit viel wandern und sind dann zurück zum Auto getrampt. Nach der Schule habe ich in Australien notgedrungen gelernt, mit wenig Geld zu reisen. Schon da fand ich, Autostoppen ist nicht nur die günstigste, sondern auch die spaßigste Art, herumzukommen. Zurück in Österreich haben wir bei kleineren Trips in Europa gemerkt: Zu zweit macht es doppelt so viel Spaß.
Alexandra Menz: Nach meinem Bachelor wollten wir ein Abenteuer erleben: zwei Jahre möglichst nachhaltig auf Reisen gehen. Neben dem Autostoppen sind wir dann auf Segelboot-Stoppen aufmerksam geworden – gleiches Prinzip, nur auf dem Wasser: Man spricht am Hafen Kapitäne an und fragt, ob man mithelfen und mitfahren darf. So ist die Idee entstanden, in zwei Jahren um die Welt zu reisen, ohne zu fliegen.