So nah und doch so fern

Josef Bierbichler ist Schauspieler, möchte jetzt aber eigentlich nur noch er selbst sein. Und das ist längst nicht sein einziger Widerspruch. Porträt eines komplexen Charakters.

Josef Bierbichler und der Seewirtssohn aus seinem Buch und Film haben eine offenkundige Gemeinsamkeit: Sie machen beide selten ein frohes Gesicht.

Illustration: Riccardo Vecchio

Als Josef Bierbichler verkündete, keine Rollen in Stücken mehr zu spielen, hörte sich das an, als ginge es ums Theater. Das wäre schon viel gewesen. Aber es ging um mehr, es ging ums Ganze.

»Lieber Frank, lieber Jossi«, schrieb er in einem Brief an Frank Baumbauer und Jossi Wieler, damals Intendant beziehungsweise Regisseur der Münchner Kammerspiele, »ich kann es nicht mehr machen. Ich mag mich nicht mehr verstellen. Ich mag nicht mehr so tun, als ob. Als ob ich ein