Tagebuch: 20. März 1944

Und immer wieder Frühling: 100 Jahre Zeitgeschichte in privaten Notizen.

    20. März 1944
    (Kurt Z., *1928) Bald aufgewacht, 6 Uhr aufgestanden, 7 Uhr zur Bahn gegangen. Wir sind nach Bamberg gefahren. Zunächst im Wartesaal Kaffee getrunken, dann in die Stadt gegangen, fotografiert, Mittag gegessen. Kurz danach Fliegeralarm, halbe Stunde in den Keller. Dann am Kino angestellt, 2 Mädchen kamen und baten uns für sie 2 Karten mitzunehmen, da sie sonst recht lange warten müßten. Wir verabschiedeten uns dann vom Besuch und gingen ins Kino. Die beiden Mädchen saßen neben uns in der Loge. Wir unterhielten uns, sie waren von der Aufbauschule Coburg. Der Film: „Seine beste Rolle“. Die Liebe darin schwächte mich seelisch sehr, ich war traurig, und niedergeschlagen. Nach dem Kino war ich fast wie im Traum, dann begleiteten wir die Mädchen zum Bahnhof. Im Wartesaal etwas gegessen. Dann zurück nach Stettfeld ca 7 Uhr. Wir meldeten uns zurück. An diesem Tag war ich zum ersten Mal in Bamberg und im Luftschutzkeller. Es war für mich ganz schön, aber der seelische Zustand. – Abends war 1 Std. bis 11 Uhr 1 30 und Feuerbereitschaft. Bei 1 30 durften wir in die Baracken.